Neue Gewohnheiten im Diabetesmanagemant!

Als Diabetiker kann es mitunter schwer sein, sich immer wieder neu zu motivieren, sein Diabetesmanagement Tag für Tag zu erledigen. Oft höre ich von meinen Klienten: "Beruflich bin ich sehr zielstrebig, aber wenn es um meinen Diabetes geht, kann ich mich nicht dazu motivieren, jeden Tag die gleichen notwendigen Aufgaben zu erledigen, die für meine Gesundheit wichtig wären."

Wenn man in diesem negativem Denken verharrt, kann es dazu kommen, dass man irgendwann gar nichts mehr für seinen Diabetes tut und alles vernachlässigt. Die Folgen sind schlechte Blutzuckerwerte und ein schlechterer HBa1c. 

Aber wie kann man wieder in die Motivation gelangen, damit der Blutzucker wieder mitspielt? Darum geht es in diesem Beitrag!

Zunächst mal schaue ich mit meinen Klienten danach, was denn trotz der Gegenwehr und der Vermeidung im Diabetesmanagement funktioniert. Eigentlich fällt  meinen Klienten da immer etwas ein. Oftmals sind es kleine Dinge, auf die ich mit dem Klienten das Augenmerk richte, zur Überraschung meiner Klienten, da diese diesen kleinen Dingen überhaupt keine Aufmerksamkeit schenken. Die sind aber absolut wichtig. Oftmals geht es nämlich darum, zu erfahren, wann und wie man handlungsfähig ist und eben die Kontrolle über sich und seinen Diabetes aufrecht erhält. 

Wie kann man aber nun vorgehen, wenn man alte/neue Gewohnheiten wieder aufleben und festigen möchte? Zunächst brauchen neue Gewohnheiten ca. 4 Wochen, bis sie im Gehirn verankert sind. Danach tritt ein Automatismus oder ein Autopilot ein. Da ist auch jeder Mensch unterschiedlich. Der eine braucht 4 Wochen, der andere 6 oder 8 Wochen, oder gar länger. Aber alles hat seine Berechtigung. Hier gibt es kein gut oder schlecht.

Man kennt das aus anderen Bereichen! Wer überlegt schon genau beim Auto fahren, wann er kuppelt und schaltet? Das hat man lange geübt und irgendwann macht man es automatisch. Genauso kann man sich das mit dem verankern neuer Gewohnheiten vorstellen. Das wichtige ist, dass man die neue Gewohnheit immer wieder übt!

Man unterscheidet 3 Phasen in der Verankerung von neuen Gewohnheiten:

Startphase:

Hochmotiviert widmet man sich seinem neuen Ziel. Man bewegt sich raus aus seiner Komfortzone und freut sich, dass das so gut funktioniert. Nehmen wir hier mal das Beispiel: "Ich messe jeden Tag 6x meinen Blutzucker" Voller Elan begibt man sich an diese Aufgabe. Man stellt fest, die Werte schwanken ziemlich und man nimmt erste Veränderungen vor. Nach ein paar Tagen stellt man fest, dass die Werte langsam besser werden und freut sich, dass man das so diszipliniert durchhält.

Widerstandsphase:

Hier wird es kniffelig! Man steckt bereits halb in der neuen Gewohnheit und halb in der gewohnten Zone. Der innere Schweinehund droht das Zepter über die eigenen Motivation zu übernehmen. Es klappt nicht wirklich, 6x am Tag den Blutzucker zu messen. Vielleicht hatte man auch in Schule oder Beruf viel Stress, so dass der Diabetes wieder in den Schatten getreten ist. Hilfreich hier ist, sich der Erfolge bewusst werden und nur von Tag zu Tag oder auch nur von Wert zu Wert denken. Kleinschrittigkeit ist hier das Zauberwort!

Integrationsphase:

Langsam aber sicher wird die neue Gewohnheit normal. Der Automatismus stellt sich ein und das Blutzuckermessen wird so zur Gewohnheit, dass man nicht mehr explizit daran denken muss und den Kopf für Neues frei hat.

Wichtig ist:

Immer nur eine neue Gewohnheit üben, und zwar solang, bis man selbst spürt, dass der Autopilot eingeschaltet ist. Wenn es dennoch hapert, sollte man sich immer wieder vor Augen führen, welchen Nutzen man aus der neuen Gewohnheit hat. Diese sollte man sich auch gerne aufschreiben, damit man sie im Notfall zur Hand hat. Das geschriebene Wort hat nämlich eine immense Wirkung. Es ist wichtig, dass man vor Augen hat, was man bereits geschafft hat. Das motiviert zum Weitermachen. Genauso sollte man sich vorab überlegen, inwieweit sich die neue Gewohnheit in den Tagesablauf integrieren lässt, und das am besten haarklein. Z.B. wann messe ich morgens nach dem Aufwachen, wo lege ich dafür alles bereit, was ich zum Blutzucker messen benötige, wann und wo messe ich im weiteren Tagesablauf. Genauso wichtig ist, dass man täglich übt, sonst dauert es länger, bis sich der Automatismus einstellt. Wenn man einen Rückfall hat, sollte man sich einen Notfallplan zurechtlegen, in dem man festlegt, wie man wieder in die Motivation gelangt. Rückfälle sind absolut menschlich und sollten einen nicht in die absolute Verzweiflung treiben. Negative Gefühle ziehen Negatives nach sich..... und  häufig sind 80% besser als 100%! (vgl.,www.eattrainlove.de, Jan.2018)

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Überblick verschaffen, wie ich auch im Coaching mit meinen Klienten arbeite. Wenn Euch meine Arbeit interessiert und Ihr im Moment auch solche Durchhänger mit Eurem Diabetes erlebt, sprecht oder schreibt mich an. 

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